Übersicht
parted, kurz für 'partition editor', ist ein leistungsstarkes Partitionsverwaltungstool, das entwickelt wurde, um die Einschränkungen von fdisk zu überwinden. Während fdisk hauptsächlich MBR-Partitionstabellen (Master Boot Record) unterstützt, unterstützt parted sowohl MBR als auch GPT (GUID Partition Table). Dies ist unerlässlich für die Verwaltung von Speichergeräten mit mehr als 2 TB oder für die Partitionsstrukturen moderner Systeme. Darüber hinaus unterstützt parted sowohl den interaktiven als auch den nicht-interaktiven Modus, was die Skripterstellung erleichtert.
Hauptmerkmale
Die Hauptmerkmale des parted-Befehls sind:
- Unterstützt sowohl MBR- als auch GPT-Partitionstabellen.
- Kann große Festplatten über 2 TB effektiv verwalten.
- Unterstützt den interaktiven und nicht-interaktiven Modus.
- Bietet verschiedene Funktionen wie Partitionserstellung, -löschung, -größenänderung und Dateisystemerstellung.
Unterschiede zu fdisk
fdisk und parted sind beides Partitionsverwaltungstools, unterscheiden sich jedoch in den unterstützten Partitionstabellentypen und Funktionen.
- fdisk: Spezialisiert auf MBR-Partitionstabellen und kann Festplatten über 2 TB möglicherweise nicht korrekt verarbeiten.
- parted: Unterstützt sowohl MBR- als auch GPT-Partitionstabellen und ist für die Verwaltung großer Festplatten über 2 TB geeignet.
Hauptoptionen
parted wird hauptsächlich im nicht-interaktiven Modus mit bestimmten Optionen verwendet oder indem man in den interaktiven Modus wechselt und interne Befehle nutzt.
1) Ausführungsoptionen
Erzeugter Befehl:
Kombinieren Sie die Befehle.
Beschreibung:
`parted` Führen Sie den Befehl aus.
Kombinieren Sie diese Optionen und führen Sie die Befehle virtuell zusammen mit der KI aus.
Interne Befehle im interaktiven Modus
Wenn parted für ein bestimmtes Gerät ausgeführt wird (z.B. `sudo parted /dev/sda`), wechselt es in den interaktiven Modus. Dies sind die wichtigsten Befehle, die in diesem Modus verwendet werden können. Im Gegensatz zu fdisk werden Befehle in `parted` sofort angewendet, daher ist Vorsicht geboten.
Wichtige interne Befehle
Im interaktiven Modus können Sie `help` eingeben, um eine vollständige Liste der Befehle anzuzeigen.
- print: Zeigt die Partitionstabelle des aktuellen Laufwerks an.
- mklabel gpt | msdos: Erstellt eine GPT- oder MBR-Partitionsbezeichnung auf dem Laufwerk. Alle vorhandenen Partitionen werden gelöscht.
- mkpart: Erstellt eine neue Partition. Partitionstyp, Dateisystemtyp, Start- und Endposition müssen angegeben werden.
- resizepart: Ändert die Größe einer vorhandenen Partition.
- rm: Löscht die Partition mit der angegebenen Nummer.
- quit: Beendet parted. **Da Befehle in parted sofort angewendet werden, werden Änderungen durch `quit` nicht rückgängig gemacht.**
Anwendungsbeispiele
Lernen Sie die Funktionen des parted-Befehls anhand verschiedener Anwendungsbeispiele kennen. **parted wendet Befehle sofort an, daher ist Vorsicht geboten.**
Vollständige Partitionsinformationen anzeigen
sudo parted -l
Überprüft die Partitionsinformationen aller im System angeschlossenen Laufwerke. Führt die gleiche Funktion wie die `-l`-Option von fdisk aus.
GPT-Partitionsbezeichnung erstellen
sudo parted /dev/sdb mklabel gpt
Erstellt eine GPT-Partitionsbezeichnung auf einem neuen Laufwerk (`/dev/sdb`). Dieser Befehl löscht alle vorhandenen Partitionen auf dem Laufwerk.
Neue Partition erstellen (nicht-interaktiver Modus)
sudo parted -s /dev/sdb mkpart primary ext4 1MiB 10GiB
Erstellt eine 'primäre' Partition von 10 GB mit dem ext4-Dateisystem auf `/dev/sdb`. Ideal für die Verwendung in Skripten im nicht-interaktiven Modus.
Partition löschen
sudo parted /dev/sdb rm 2
Löscht die zweite Partition auf dem Laufwerk `/dev/sdb` mit dem Befehl `rm`.
Installation
parted ist standardmäßig in den meisten Linux-Distributionen enthalten. Falls das Paket fehlt, kann das `parted`-Paket installiert werden.
Debian/Ubuntu
sudo apt update
sudo apt install -y parted
RHEL/CentOS/Fedora
sudo dnf install -y parted
Arch Linux
sudo pacman -S --needed parted
Tipps & Hinweise
Zusammenstellung wichtiger Hinweise zur Verwendung des parted-Befehls.
Tipps
- Im Gegensatz zu fdisk werden Änderungen in parted sofort nach Eingabe des Befehls angewendet, daher sollten Sie immer Backups erstellen und vorsichtig vorgehen. Insbesondere der Befehl `mklabel` löscht alle Daten auf dem Laufwerk.
- Durch die Verwendung des nicht-interaktiven Modus (`-s`, `--script`) können Sie Skripte zur Automatisierung von Partitionsoperationen erstellen.
- Nachdem Sie eine Partition erstellt haben, müssen Sie das Dateisystem mit dem Befehl `mkfs` formatieren. (Beispiel: `sudo mkfs.ext4 /dev/sdb1`)
- Im interaktiven Modus ist es ratsam, binäre Präfixe wie `GiB` und `MiB` für die Angabe von Einheiten zu verwenden. `GB` und `MB` beziehen sich auf Dezimalwerte und können zu Verwirrung führen.